Biodynamische Körperpsychotherapie
„Über den Körper die Seele heilen“
(G. Boyesen)
Die
Biodynamische Körpertherapie wurde ca. 1950 von der norwegischen Psychologin und Physiotherapeutin Gerda Boyesen gegründet. Sie basiert auf den Lehren von S. Freud und W. Reich und weist auf die Wechselwirkung
von Körper und Psyche hin.
Gerda Boyesen bezeichnete ihre Therapieform als "biodynamisch", weil sie mit diesem Begriff auf die spontan und natürlich fließende Bewegung der Lebensenergie als Kraft hinweisen wollte. Diese Kraft, die jedem Menschen innewohnt, macht uns lebendig, bewegt und beseelt uns.
Durch verschiedene Erfahrungen in unserer Kindheit sowie durch Trauma und chronischen Stress haben wir gelernt uns anzupassen, innere Impulse zu unterdrücken und haben so die Lebensfreude und den freien Fluss der Lebensenergie blockiert. Das beeinträchtigt unser Fühlen, Denken und Handeln.
Mit Hilfe der Biodynamischen Körpertherapie können wir allmählich Blockaden lockern und so die natürlichen Selbstregulations- und Selbstheilungskräfte wieder aktivieren.
Dies gelingt über das Gespräch, die Arbeit mit inneren Bildern und den Biodynamischen Massagen, die einen wichtigen Bestandteil der Biodynamik darstellen. Die Biodynamischen Massagen wurden von Gerda Boyesen entwickelt, da sie entdeckt hat, dass unverarbeitete seelische und emotionale Prozesse toxische
Stoffe im Körper hinterlassen. Über die Biodynamischen Massagen werden diese
Ablagerungen ausgeleitet. Durch die Entspannung bei der Massage, die tiefere Atmung und die wohlwollende Haltung des Therapeuten beginnt sich der Klient zu entspannen. Dadurch werden parasympathische Reaktionen ausgelöst und die Peristaltik des Darms öffnet sich. (Darmgeräusche werden hörbar.) Dadurch werden biochemische Abfallprodukte, die in belastenden Situationen im Körper entstehen, verdaut. (Der Volksmund weiß um diese Zusammenhänge: "Das muss ich erst mal verdauen.")
Durch die einsetzende Entspannung wird die Selbstregulation angekurbelt und eingeschränkte Atemmuster aufgeweicht.
Während der Massage werden mit einem Stethoskop die Bauchtöne abgehört und dadurch Informationen über das seelische
Gleichgewicht gewonnen und in die Auflösung gebracht.
Diese Therapieform eröffnet die Möglichkeit:
- auf körperlicher, seelischer und mentaler Ebene Stress abzubauen
- Atemmuster freier zu machen
- mehr Zugang zum Körper zu haben
- die Selbstregulations- und Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren
- wieder in Kontakt mit der eigenen reinigenden Lebensenergie zu kommen
- Energie- und Flüssigkeitsstaus im Körper zu beheben
- durch die Darmperistaltik veränderte Hirnfrequenzen herbeizuführen (Theta-Wellen)
Gerda Boyesens Entdeckungen waren damals bahnbrechend und sie hat uns durch ihre Forschung ein großes Vermächtnis hinterlassen.
Mittlerweile bezeichnet die moderne Forschung den Darm als das "zweite Gehirn", da er ein Abbild des Kopfhirns in Hinblick auf Rezeptoren, Zelltypen und Wirkstoffe darstellt und sich im Verdauungstrakt über 100 Millionen Nervenzellen befinden. Zudem werden im Darm 97% der psychoaktiven Substanzen wie Serotonin und Dopamin gebildet.
Dadurch hat der Darm einen großen Einfluss auf unser Gefühlsleben. Die Darmperistaltik - Gerda Boyesen nannte sie Psychoperistaltik - stellt somit einen wesentlichen Selbstheilungsmechanismus unseres Körpers dar.